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kolumne mit dem titel: hobby oder fanatismus? eine aufklärung

wer sah noch nie irgendwo auf der welt aus dem zugfenster und erblickte einen menschen, mit grossem rohr, was sich bei genauerem hinschauen als objektiv eines fotoapparats entpuppte? fast jeder hat diese menschen schon eräugt, bewusst oder unbewusst. vielen haben sich schon gefragt, was die dort machen.

ich liefere die unverblümte wahrheit hier und jetzt. es handelt sich um eine/n:

* extrem am Bahnwesen interessierte Person (Lexikondefinition)
* eisenbahnfreund (die eisenbahn dein freun und helfer?)
* bahnbegeisterten (freundlich, sachlicher ausdruck)
* bahnfreak (little english gefällig?)
* ferrrogeilen (immer noch freundlich, aber ein wenig abschätzig)
* pufferküsser (für mich sehr treffend)
* schwellenzähler (es lebe die ironie)
* lokomotivbespringer (kein kommentar)
* perroncamper (neologismus, glaub ich)
* bei ein- oder ausfahrt eines schienenfahrzeugs stark erregierte person, bei der es im optimalen fall zur ejakulation führen kann (auf ch-german: grüssel)
* homo sapiens, bei dem eine ausgeprägte bahnaffektion festzustellen ist

diese aufzählung ist keinesfalls abschliessend.

ein typischer pufferküsser zeichnet sich durch sein langes objektiv aus (kompensation?) welches an einer ziemlich modernen kamera befestigt ist. seine kleindung darf ruhig als unmodisch bezeichnet werden, in der regel trägt er ein gilet, darunter einen bauch. häufig hat er eine mütze auf, darunter eine glatze. auf der nase trägt er eine brille, darunter zwei augen und eine nase. ich schreibe nicht aus diskrimination gegenüber den damen in der er-form, sondern ich habe noch nie gesehen, dass sich eine frau dieser reichlich speziell anmutenden faszination für eisenbahn hingab. man könnte gemeinhin annehmen, dass eine solche begeisterung aus dem beruf komme, also das ein schwellenzähler bei der bahn arbeitet, aber dies ist häufig nicht der fall, denn die bahn möchten keine leute einstellen, die die kundschaft über schöne lokomotiven und glanzvolle bahnepochen langweilen. auch denke ich, dass die perroncamper selbst eine gewisse distanz wahren wollen, damit sie die eisenbahn ganz objektiv betrachten und begaffen können und das geht halt besser vom perron aus, als wenn man im zug sitzt.

ein bahnfreak geht wie folgt zu werke: zuerst studiert er in seinem haus aus schwellen den fahrplan, packt seine utensilien ein und fährt, in der regel mit dem auto, zu seiner stellung, bezieht diese und baut seine installation auf, dann wartet er gedulig auf sein opfer, wenn es ein muss auch stunden (obwohl er ja den fahrplan kennt) und wenn dann der zug seiner träume einfährt, drückt er ab.......genuss pur..., dann verlässt er fast überfallsartig das schlachtfeld und zieht sich in sein haus aus schwellen zurück um sich der entwicklung und der muse hinzugeben.

achtet euch mal auf diese eisenbahnfreunde, sie befinden sich auf der ganzen welt und sind immer dort, wo man es am wenigsten erwartet.

sebi, ex-bähnler

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